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Medienmitteilung – Solothurner Wirtschaftsbarometer im Januar 2023

31.01.2023
Medienmitteilung – Solothurner Wirtschaftsbarometer im Januar 2023

Solothurner Wirtschaft trotz Abkühlung vorsichtig optimistisch

Die Auswertung der zum achten Mal durchgeführten Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer zeigt, dass die Solothurner Unternehmen zwar von einer Wachstumsverlangsamung ausgehen, aber dennoch vorsichtig optimistisch ins Jahr 2023 steigen (Index-Wert 2023 +17). Es werden zwar aufgrund verschiedener Belastungsfaktoren und fehlender Wachstumstreiber keine grossen Sprünge erwartet, die Rezessionsangst scheint aber gebannt.

Die erste Jahreshälfte 2022 ist der Solothurner Wirtschaft im Zuge der kompletten Aufhebung der Corona-Massnahmen gut geglückt. Zur Jahresmitte haben die Auswirkungen des Ukraine-Krieges dann aber auch die hiesige Wirtschaft erreicht. Massive Preissteigerungen, Probleme bei den Lieferketten, befürchtete Knappheiten im Energiebereich sowie grosse Unsicherheiten wirkten sich negativ auf den Geschäftsgang aus. Entsprechend sank der Index zum Geschäftsgang von 31 Punkten im zweiten auf 13 Punkte im dritten Quartal.

Aussichten werden optimistischer eingeschätzt als noch im Herbst 2022

Die aktuelle Umfrage zeigt, dass der Geschäftsgang im 4. Quartal 2022 positiver verlief als noch im Herbst 2022 erwartet. Bei der Oktober-Umfrage lag der vorausschauende Indexwert für das 4. Quartal bei 13 Punkten, im Januar 2023 ergab die Umfrage für dieselbe Periode rückwirkend einen Indexwert von 23 Punkten. Auch die Aussichten werden zum Jahresauftakt trotz spürbarer Abkühlung vorsichtig optimistisch eingeschätzt. Zwar zeigt sich gegenüber dem 4. Quartal 2022 für das 1. Quartal 2023 eine Abschwächung, dennoch kommt der Index zur Geschäftslage bei +17 Punkten zu liegen.

Rezessionsgefahr gebannt, aber Wachstumstreiber für das Wirtschaftsjahr 2023 fehlen

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Wirtschaftsaussichten für 2023 bescheidener ausfallen als für das vergangene Jahr. Der Barometer-Index kommt aber für das Kalenderjahr 2023 immer noch bei ansprechenden +17 Punkten zu liegen. Dies zeigt, dass die Solothurner Unternehmen zwar verhalten, aber alles in allem optimistisch in die Zukunft blicken.

Die Solothurner Industrie geht zwar nicht mehr wie im vergangenen Oktober von einer rückläufigen Entwicklung aus, sie bleibt aber bei einem Indexwert von +13 Punkten spürbar pessimistischer als der Dienstleistungsbereich (+19). Optimistisch sind die Medizinaltechnik (+30) und der Maschinen- und Apparatebau (+20%). Von einer bescheidenen Entwicklung gehen das Papier-, Karton- und Druckgewerbe (+2), die Metallindustrie (+7) sowie die Chemie-, Pharma- und Kunststoffindustrie (+9) aus.

Im Solothurner Baugewerbe zeigt sich ein grosser Unterschied zwischen dem optimistischen Baunebengewerbe und dem Bauhauptgewerbe, welches für das Gesamtjahr 2023 einen spürbaren Rückgang erwartet. Der Dienstleistungssektor dürfte sich 2023 stabilisierend auf die Solothurner Konjunktur auswirken. Von einer positiven Entwicklung gehen insbesondere die Unternehmen des Gastgewerbes (+45), des Grosshandels (+36) und des Finanzsektors (+30) aus.

Beschäftigung bleibt stabil

In Bezug auf die Beschäftigung geben die befragten Solothurner Unternehmen an, dass der Personalbestand 2023 (-1) stabil bleiben dürfte. Dies einerseits, weil aufgrund der Unsicherheiten Abgänge nicht immer kompensiert werden und bei Neuanstellungen Zurückhaltung geübt wird. Anderseits aber auch, weil Stellen aufgrund fehlender Fachkräfte nicht besetzt werden können.

Solothurner Wirtschaftsbarometer im Januar 2023 (pdf, 406.2 kB)
Medienmitteilung zum Solothurner Wirtschaftsbarometer im Januar 2023 (pdf, 257.5 kB)