Solothurner Handelskammer
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Kantonale Wahlen 2021

Kantonsrats- und Regierungsratswahlen 2021

Der Sonntag, 7. März 2021 ist Wahltag. Im Kanton Solothurn sind 100 Sitze im Kantonsrat und fünf Sitze im Regierungsrat zu besetzen. Um diese Mandate kämpft eine immense Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern. Welche Parteien und Kandidaten stehen für die Wirtschaft ein?

Die Solothurner Handelskammer und der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband haben die politische Positionierung der Wirtschaftsverbände ermittelt und diese mit Hilfe der Online-Wahlhilfe «smartvote» mit den Kandidaten verglichen (vgl. Methodik). Die Ergebnisse dieser Analyse werden für die Parteien untenstehend und die Regierungsratskandidaten und Kantonsratskandidaten separat ausgewiesen.

Positionierung der Wirtschaftsverbände

Der Smartspider der Solothurner Handelskammer und des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbands zeigt eine eindeutige Positionierung. Die Wirtschaft steht für eine liberale Wirtschaftsordnung mit wenig Bürokratie und Hindernissen, für eine restriktive Finanzpolitik und für eine wirtschaftsfreundliche Aussenpolitik.


Parteien im Vergleich mit der Position der Wirtschaftsverbände

Nachfolgend wird die Position der Wirtschaftsverbände mit den Parteipositionen verglichen. Zuerst wird tabellarisch das Ranking aufgeführt, anschliessend werden die einzelnen Smartspider-Profile einander gegenübergestellt.

Partei Matching-Wert
 FDP.Die Liberalen 59%
 Christlichdemokratische Volkspartei 50%
 Schweizerische Volkspartei 49%
 Grünliberale 47%
 Evangelische Volkspartei 41%
 Sozialdemokratische Partei 34%
 Grüne 29%

FDP.Die Liberalen: Die Wirtschaftspartei #1

Das Profil der FDP.Die Liberalen zeigt die höchste Übereinstimmung mit dem Profil der Wirtschaft. Ein Potenzial für höhere Werte liegt bei der liberalen Wirtschaftspolitik. In dieser urfreisinnigen Domäne hat die SVP im Vergleich zu vier Jahren gleichgezogen.


CVP: Nachholbedarf bei der liberalen Wirtschaftspolitik

Die CVP belegt das Profil einer typischen Mittepositionierung. Grosse Übereinstimmungen zur Wirtschaft gibt es bei der Aussenpolitik, bei Law & Order und bei der Gesellschaftspolitik. Die grössten Unterschiede der CVP zur Wirtschaft zeigen beim Ausbau des Umweltschutzes und bei der liberalen Wirtschaftspolitik, gefolgt von Differenzen bei der restriktiven Finanzpolitik und beim Ausbau des Sozialstaats.


SVP: Offene Aussenpolitik als Knacknuss

Die SVP zeichnet das Bild einer konservativen Partei. Bei der restriktiven Finanzpolitik, beim Ausbau des Umweltschutzes und bei Law & Order findet die Wirtschaft bei der SVP eine verlässliche Verbündete. Grosse Unterschiede zur Positionierung der Wirtschaft bestehen hingegen bei der Aussen- und Migrationspolitik.


GLP: Differenzen bei der Umwelt- und Sozialpolitik

Mit ihren Antworten positionieren sich die grünliberalen Kandidatinnen und Kandidaten auf Rang vier der wirtschaftsnahen Parteien. Tatsächlich scheinen die Grünliberalen den Spagat zwischen Umweltschutz und liberaler Wirtschaftspolitik zu schaffen. In beiden Bereichen werden sie jeweils nur von den Grünen und der SP respektive von der FDP und der SVP übertroffen. Punkto Aussenpolitik vertreten die Grünliberalen die Interessen der Wirtschaft am besten.


EVP: Positionierung links der Mitte

Von den Parteien der Mitte-Fraktion ist die EVP die Partei mit den grössten Differenzen zur Haltung der Wirtschaftsverbände. Gross sind die Unterschiede bei der Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik. Gemeinsamkeiten zeigen sich bei den Kategorien Law & Order, liberale Gesellschaft, Aussen- und Migrationspolitik.


SP: Gemeinsamkeit nur bei der Aussenpolitik

Die Positionierung der Wirtschaft und der SP haben nur wenig gemeinsam. Markant sind die Unterschiede beim Ausbau des Sozialstaates und des Umweltschutzes, bei der liberalen Wirtschaftspolitik, bei Law & Order und bei der Finanzpolitik. Eine Ausnahme zeigt sich bei der offenen Aussenpolitik, wo die Sozialdemokraten nach der GLP den zweitbesten Wert erzielen.


Grüne: Wenig Übereinstimmung mit der Wirtschaft

Die Grünen erzielen nicht nur beim Umweltschutz, sondern auch beim Ausbau des Sozialstaates die höchsten Werte aller Parteien. Logisch, dass dies auf Kosten einer liberalen Wirtschaftspolitik geht, wo die Grünen die Rangliste von hinten anführen.


Weitere interessante Artikel zu den Wahlen finden Sie in der Februar-Ausgabe des Wirtschaftsflash.