Solothurner Wirtschaft ohne Schwung

Titelbild

Die Solothurner Handelskammer und der KMU- und Gewerbeverband Kanton Solothurn haben heute die neusten Ergebnisse des Solothurner Wirtschaftsbarometers veröffentlicht. Das erste Quartal 2024 brachte mit einem Barometer-Index von 5 Punkten das bisher schwächste Quartalsergebnis seit Beginn der Messreihe im Jahr 2021. Der Ausblick auf den Rest des Wirtschaftsjahres ist leicht besser, bleibt aber sehr verhalten.

Nach den durch Corona geprägten Wirtschaftsjahren 2020 und 2021 standen die Jahre 2022 und 2023 im Zeichen von geopolitischen Krisen. Vor allem die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, aber auch der Krisenherd im Nahen Osten führten neben grossem menschlichem Leid zu Verwerfungen auf dem Weltmarkt. Das Wirtschaftsumfeld war geprägt von hohen Inflationsraten, höheren Zinsen, einem immer stärker werdenden Franken und grossen Unsicherheiten. Es überrascht deshalb nicht, dass das Wirtschaftsjahr 2023 eine durchzogene Bilanz aufweist.

Schwaches Auftaktquartal 2024
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass auch das Auftaktquartal 2024 schwach ausgefallen ist. Mit einem Indexwert von lediglich 5 Punkten resultierte das schwächste Ergebnis seit der Einführung der Messreihe zum Solothurner Wirtschaftsbarometer im Jahr 2021. Besonders anfällig zeigte sich dabei die Solothurner Industrie, welche unter der schwachen Weltkonjunktur und dem starken Franken litt.

Leichter Aufwärtstrend für das zweite Quartal erwartet
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass für das zweite Quartal 2024 ein leichter Aufwärtstrend erwartet wird. Mit einem Index-Wert von 12 Punkten sind die Einschätzungen zwar besser als für das Auftaktquartal, aber insgesamt noch immer bescheiden.

Die Erwartungen sind je nach Wirtschaftssektor sehr unterschiedlich. Am schwächsten werden die Aussichten in der Industrie bewertet. Für das Kalenderjahr 2024 liegt der Indexwert bei -2 Punkten und damit im negativen Bereich. Besonders herausfordernd präsentiert sich die Lage in der Solothurner Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Index-Wert -16 Punkte).

Das Solothurner Baugewerbe wirkt als Ganzes derzeit stabilisierend (+25), wobei das Baunebengewerbe (+38) deutlich optimistischer ist als das Bauhauptgewerbe (-7). Auch der Solothurner Dienstleistungssektor (+17) ist eine konjunkturelle Stütze der kantonalen Wirtschaft. Von einer positiven Entwicklung im zweiten Quartal 2024 gehen insbesondere die unternehmensbezogenen Dienstleister (+46) sowie die Banken und Versicherungen (+45) aus.

Beschäftigung leicht rückläufig
In Bezug auf die Beschäftigung geben die befragten Solothurner Unternehmen an, dass der Personalbestand 2024 leicht sinken wird (-2). Dies einerseits, weil aufgrund der konjunkturellen Abschwächung Abgänge immer häufiger nicht kompensiert werden und bei Neuanstellungen Zurückhaltung geübt wird. Vereinzelt ist auch davon auszugehen, dass Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig können offene Stellen anderorts aufgrund fehlender Fachkräfte nicht besetzt werden.