Corona-Umfrage

Corona-Umfrage

Das Coronavirus hat die Schweizer Wirtschaft in eine Art Schockstarre versetzt. Weil die Coronakrise nicht nur den Schweizer Binnenmarkt, sondern den grössten Teil des Globus in Atem hält, beginnt gleichzeitig auch die Auslandsnachfrage einzubrechen. Die Solothurner Handelskammer hat bei ihren Mitgliedfirmen eine Umfrage zu den aktuellen Herausforderungen, zur Geschäftslage und zur Nutzung der Hilfsangebote von Bund und Kanton durchgeführt.

Die Umfrage zeigt, dass 83 Prozent der Betriebe durch das Coronavirus bzw. die Massnahmen dagegen direkt oder indirekt betroffen sind. Als grösste Herausforderung nennen die Unternehmen die Absatzeinbussen sowohl im Inland als auch im Ausland, gefolgt von Liquiditätsproblemen, Schwierigkeiten bei den Vorleistungen und von Personalausfällen als Folge des Virus.

Geschäftserwartungen deutlich eingebrochen

Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen schätzen den Geschäftsgang als sehr schlecht, schlecht oder ungenügend ein. 37 Prozent der Befragten gaben einen genügenden, 23 Prozent einen guten Geschäftsgang an. Gegenüber einer Befragung im letzten Herbst hat sich damit die Einschätzung deutlich verschlechtert.

Normalisierung bis Ende Jahr erwartet

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass rund die Hälfte der Befragten davon ausgeht, dass sich die Normalisierung in spätestens sechs Monaten einstellen wird. Ein Drittel der Befragten rechnet mit einer Normalisierung in sieben bis zwölf Monaten, 16 Prozent befürchten gar, dass es mehr als 12 Monate dauern wird, bis sich der Geschäftsgang normalisiert.

Digitalisierungsschub und Re-Shoring als positive Aspekte der Pandemie

Fast die Hälfte der Unternehmen gaben an, dass sie in der Coronakrise auch positive Effekte beobachten bzw. erwarten. Dabei wurde am häufigsten der Digitalisierungsschub als positiver Aspekt genannt. Aber auch der gestiegene Wert des «Regionalen» (Re-Shoring und Near-Sourcing, regionale Produkte) wurde häufig erwähnt, genauso wie das Eröffnen von Chancen für neue Geschäftsmodelle.

Kurzarbeit als wichtigstes Instrument

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Kurzarbeit auch im Kanton Solothurn die wichtigste Brücke über ein tiefes konjunkturelles Tal darstellt. 57 Prozent der antwortenden Unternehmen haben Kurzarbeit beantragt. Rund 17 Prozent der antwortenden Unternehmen gaben an, einen COVID-19-Kredit beantragt zu haben.

Rasche Lockerung statt weiterer Hilfsmassnahmen

In Bezug auf mögliche weitere Unterstützungsmassnahmen äussern sich viele Befragte eher zurückhaltend. Am häufigsten wurde der Wunsch nach einer raschen Lockerung der Einschränkungen unter Einhaltung von Distanz- und Hygieneregeln geäussert. Die zweithäufigste Antwort lautete, dass es keine weiteren Unterstützungen braucht. Wenn schon weitere staatliche Unterstützungen, dann wurde noch am ehesten der Wunsch geäussert, dass geplante öffentliche Investitionen nicht gestrichen, nicht verzögert, aber dafür vielleicht vorgezogen werden oder dass fiskalische Entlastungsmassnahmen geschaffen werden.

Medienmitteilung und Bericht als Download:
SOHK-Wirtschaftsbericht: Covid-19-Umfrage (pdf, 925.8 kB)