Medienmitteilung – Solothurner Wirtschaftsbarometer im Oktober 2022

Medienmitteilung – Solothurner Wirtschaftsbarometer im Oktober 2022

Die Auswertung der zum siebten Mal durchgeführten Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer zeigt, dass sich die Wachstumsdynamik der hiesigen Wirtschaft deutlich abschwächt. Die Geschäftserwartungen liegen für das vierte Quartal mit einem Indexwert von 12 Punkten nur noch knapp im positiven Bereich. Gegenüber den Vorquartalen bedeutet dies eine deutliche Abkühlung, welche sich 2023 fortsetzen dürfte (Index-Wert 2023 +9). Wichtigste Gründe für die Abkühlung sind die Engpässe und Preissteigerungen bei der Energie, die grossen allgemeinen Unsicherheiten sowie die Kaufkraftverluste infolge der gestiegenen Inflation. Gleichzeitig deuten die Index-Werte aber auch darauf hin, dass die Solothurner Wirtschaft – anders als die Volkswirtschaften vieler umliegender Länder – an einer Rezession vorbeischrammen dürfte.

Die erste Jahreshälfte 2022 ist der Solothurner Wirtschaft im Zuge der kompletten Aufhebung der Corona-Massnahmen gut geglückt. Nun aber zeigen sich deutliche Bremsspuren.

Auswirkungen des Ukraine-Krieges schlagen durch

Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges haben die Solothurner Wirtschaft definitiv erreicht. Massive Preissteigerungen, Probleme bei den Lieferketten, sich abzeichnende Knappheiten im Energiebereich sowie grosse Unsicherheiten wirken sich negativ auf die Geschäftserwartungen aus. Entsprechend sinkt der Barometer-Index für das 4. Quartal auf +12 Punkte. Dank den ersten drei starken Quartalen dürfte 2022 aber dennoch als ansprechendes Wirtschaftsjahr in die Geschichte eingehen. 

Trübe Aussichten auf das Wirtschaftsjahr 2023

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich die Wirtschaftsaussichten stark eingetrübt haben. Der Barometer-Index für das Kalenderjahr 2023 sinkt auf einen Wert von +9 Punkten. Dies zeigt einerseits, dass die Solothurner Unternehmen davon ausgehen, dass sich das Wirtschaftswachstum weiter verlangsamt. Andererseits wird aber gleichzeitig deutlich, dass sie nicht von einer Rezession ausgehen.

Die Solothurner Industrie zeigt sich dabei spürbar pessimistischer als der Dienstleistungsbereich. Insgesamt wird in der Industrie 2023 sogar eine leicht negative Entwicklung erwartet (Index-Wert -2). Von einer negativen Entwicklung gehen vor allem die energieintensiven Branchen wie das Papier-, Karton- und Druckgewerbe (-43) und die MEM-Industrie (-13) aus. Ein schwieriges Jahr 2023 erwartet auch das Solothurner Baugewerbe (-9). Der Baukonjunktur machen die gestiegenen Preise und Zinsen zu schaffen. Der Dienstleistungssektor (+17) dürfte sich 2023 stabilisierend auf die Solothurner Konjunktur auswirken. Eine positive Entwicklung erwartet der Grosshandel, die ICT-Branche, der Finanzsektor und die unternehmensnahen Dienstleistungen. Wieder stark eingetrübt haben sich die Aussichten für das Gastgewerbe und das Autogewerbe.

Zurückhaltung an der Beschäftigungsfront

In Bezug auf die Beschäftigung geben die befragten Solothurner Unternehmen an, dass der Personalbestand 2023 (-7) wohl leicht zurückgehen dürfte. Es drohen damit keine Entlassungen auf breiter Front, allerdings dürften wohl Abgänge nicht immer kompensiert und bei Neuanstellungen Zurückhaltung geübt werden.

Solothurner Wirtschaftsbarometer als Download
Solothurner Wirtschaftsbarometer im Oktober 2022 (pdf, 339.3 kB)
Medienmitteilung zum Solothurner Wirtschaftsbarometer im Oktober 2022 (pdf, 487.8 kB)