Wachstumschancen - Strategien für Schweizer Industrieunternehmen

Wachstumschancen - Strategien für Schweizer Industrieunternehmen

Gemäss einer Befragung unter 393 MEM-Unternehmen, schätzt eine grosse Mehrheit von 89% die Aussichten für ihre Industrie als negativ ein. Im Zentrum der Risikobetrachtung stehen weiterhin der starke Franken und die volatile Wirtschaftsentwicklung in den Absatzmärkten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben Schweizer MEM-Unternehmen in den letzten Monaten diverse, eher kurzfristig angelegte Massnahmen getroffen. Will der Schweizer Werkplatz allerdings auch in der langen Frist international wettbewerbsfähig bleiben, sollten die MEM-Unternehmen konsequent Wachstumsstrategien verfolgen. Deloitte und BAKBASEL haben deren sechs definiert.

Nachhaltig wachsen und wettbewerbsfähig bleiben

Basierend auf den Umfrageergebnissen, Expertengesprächen und ökonomischen Analysen haben Deloitte und BAKBASEL sechs Wachstumsstrategien identifiziert, mit denen Schweizer Industrieunternehmen im aktuellen Umfeld nachhaltig weiter wachsen können:

  1. Kundeneinbindung vorantreiben: Die Ausschöpfung bestehender Kunden bleibt zentral, wobei Neukundengewinnung über Individualisierung immer wichtiger wird. Mehr als ein Drittel der Befragten (67%) wollen mit ihren bestehenden Kunden in den nächsten drei Jahren wachsen. 83% wollen die Neukundengewinnung intensivieren. 63% sehen in der Kundeneinbindung über Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen eine neue Wachstumschance.
  2. Global gehen: Das Wachstumspotenzial in den Stammmärkten der Schweizer MEM-Industrie – allen voran Deutschland, USA und China – ist weiterhin gegeben. Jedoch denken über die Hälfte der Befragten (57%), dass die Expansion in neue geografische Märkte stark zu ihrem Wachstum beitragen wird.
  3. Neue Dienstleistungen entwickeln – Knapp die Hälfte der Befragten (47%) gibt die Weiterentwicklung des Dienstleistungsgeschäfts als wichtige Wachstumsstrategie an. Das Bündeln höhermargiger Dienstleistungen mit Industrieprodukten und/oder die Einführung neuer, exklusiver Dienstleistungen sind ein Wettbewerbsvorteil. Grosses Potential haben Industrie 4.0 Lösungen.
  4. Über das Produkt hinaus innovieren: Knapp die Hälfte (45%) der Befragten denkt, dass die Entwicklung neuer Wertangebote stark zu ihrem Wachstum beitragen wird. Produkt- und Prozessinnovation stehen an erster Stelle. Jedoch hat sich der Innovationsfokus noch nicht in Richtung Industrie 4.0 und exponentielle Technologien verschoben.
  5. Anorganisch wachsen: Ein Viertel der Befragten (24%) sieht das Wachstum mittels Fusionen und Übernahmen zukünftig als wichtig an; weitere 40% setzten auf Allianzen und Partnerschaften. M&A-Aktivitäten dienen vor allem verpasste Innovation aufzuholen und in angrenzenden Geschäftsbereichen zu wachsen.
  6. Operative Exzellenz nutzen: Die Optimierung von betrieblichen Prozessen erweist sich in einem schwierigen Wirtschaftsumfeld, in dem es sehr teuer ist lokal in der Schweiz zu produzieren, als unabdingbare Notwendigkeit um weiteres Wachstum zu ermöglichen.

Die komplette Studie finden Sie nachfolgend als PDF:

Strategien für Schweizer Industrieunternehmen (pdf, 4.2 MB)